"Ich hab dich lieb!" - "Hast Du mich gar nicht!".
- Christa Mayr
- 5. Jan. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Wenn Kinder unsere Liebe nicht annehmen können und wie Sie es schaffen, Ihre Kinder doch zu erreichen.
Kinder brauchen unsere Liebe so sehr. Sie sehnen sich danach, im tiefsten Inneren einfach umsorgt und geliebt zu sein, ganz selbstverständlich und jederzeit.
Manche Kinder können die Liebe nicht immer gleich annehmen, auch wenn es die eigenen Eltern oder Großeltern sind, die das Kind liebkosen möchten.
Dadurch sind Kinder teilweise emotional unterversorgt.
Obwohl sie ein tiefes Bedürfnis nach Liebe, Anerkennung und liebevoller Zuwendung haben, lehnen sie es oft ab, wenn sie es bekommen.
Warum machen Kinder das?
An dieser Stelle müssen wir uns eines klarmachen: es gibt keine normale oder allgemein gültige Reaktion eines Kindes in Bezug auf Nähe und körperliche Zuwendung. Wenn wir aus dem achtsamen Blickwinkel die Situation betrachten, mit dem Hintergedanken "Kinder wollen grundsätzlich nur kooperieren und drücken nur aus, was in Ihnen vorgeht", dann können wir unseren Kinder wohlwollend begegnen. Wir können nun gedanklich forschen, ob unser Kind womöglich nur zu gewissen Zeiten für Nähe und körperliche Zuwendung zugänglich ist, beispielsweise am Abend beim Einschlafen. Oder ob zu Zeiten der äußerlichen Ablehnung vielleicht ein innerlicher Konflikt mit sich selbst herrscht und das Kind womöglich gar nicht anders handeln kann, als sich zurück zu ziehen.
Und wenn wir noch dazu davon ausgehen, dass unser Kind im Kern seines Wesens ein wundervoller Mensch ist, der gerade in einem Lernprozess steckt und dafür Hilfe benötigt, können wir plötzlich ganz anders reagieren, als vielleicht gewohnt: "Ja passt, dann halt eben nicht! Dann kriegst du es auch nicht, wenn du das mal möchtest!"
Wir können in Kontakt bleiben mit unseren Kindern und offen sagen, was wir in dem Moment wahrnehmen. "Okay, ich sehe dass du das gerade nicht willst, dass ich dich umarme. Aber ich habe dich sehr lieb und du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du mich brauchst!". Somit sagen wir, du bist okay wie du bist und ich verstehe dich. Und du bist nicht alleine-ich bin für dich da.
Jetzt haben wir wieder zum Kind einen Kontakt hergestellt, eine Verbindung. Das Kind ist jetzt nicht mehr der gemeine Mensch, sondern einfach ein Mensch mit Gefühlen, die auch da sein dürfen und nicht verdrängt werden müssen.
Es ist das größte Geschenk, mit sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen. Vor allem nicht im Nachhinein, sondern dann, wenn unsere Kinder uns noch so sehr brauchen.
🍀
Christina Mayrhofer
Quellen:
S. 102-103, inspiriert von dem Kapitel: der kluge Umgang mit Konfliktsituationen, Nicola Schmidt - Erziehen ohne Schimpfen
7.Auflage 2019
Bildquelle: monika-p-O9ARL-YVE3o-unsplash
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